
Oberland: Bei Mutterkühen ist beim Wandern Vorsicht geboten
“2014 kamen durch Kühe mehr Menschen ums Leben als durch Weisse Haie”, könnte die Schlagzeile in einem Boulevardblatt lauten. Zwar gibt es im Alpenraum alljährlich Zwischenfälle mit Wanderer:innen und Mutterkühen, die auch zu Verletzten oder in Ausnahmefällen sogar zu Toten führen können, allerdings sind solche Zwischenfälle angesichts der grossen Zahl an Menschen, die auf den Wanderwegen unterwegs sind, doch äusserst selten.
Kühe sind grunsätzlich friedliche Tiere, haben aber einen ausgeprägten Beschützerinstinkt, wenn Kälber mit auf der Weide sind. Daher ist hier Vorsicht geboten: Beim Durchwandern einer Weide soll auf genügend Abstand geachtet werden, sagt Patricia Cornali von den Schweizer Wanderwegen gegenüber Radio BeO. Auch solle man die Tiere stets im Auge behalten und auf Warnsignale achten, etwa Schnauben, mit den Vorderhufen scharren oder Kopfsenken. Auf Hunde reagieren die Tiere gereizt, weil sie in ihnen eine grössere Gefahr sehen. Daher müssen Hunde in Weiden an der Leine geführt werden.
Sollte die Situation brenzlig werden, solle man sich rasch, aber ruhig aus der Weide entfernen, ohne den Tieren den Rücken zuzukehren. Sollte ein Muttertier zum Angriff übergehen, so kann es helfen, die Jacke oder den Rucksack vor sich fallen zu lassen, um das Tier abzulenken und sich dann in Sicherheit zu begeben. In diesem Fall kann auch der Hund von der Leine gelassen werden, der Hund ist meist schneller als die Kuh. Auch sei es wichtig, die Tiere nicht zu unterschätzen. Eine Kuh bringt rund eine halbe Tonne an Gewicht auf die Waage, kann trotzdem aber bis zu 40 Stundenkilometer schnell rennen.
(text:cs/bild:unsplash)