27 Mai 2021

Oberhofen: Überbauung Barell-Gut kommt an die Urne

Das Barell-Gut in Oberhofen ist gemeindepolitisch schon länger ein vielbeachtetes Thema. Nun beschäftigt es die Gemeinde wieder: Die Überbauungsordnung für das Areal oberhalb des Dorfes wird der Stimmbevölkerung zur Abstimmung vorgelegt. Geplant ist eine sozial durchmischte Wohnüberbauung mit acht Mehrfamilienhäusern, drei Doppeleinfamilienhäusern und einem Einfamilienhaus, insgesamt 55 Miet- und Eigentumswohnungen. Die Gmeinde hat die Überbauungsordnung dahingehend angepasst, als dass auch preiswerter Wohnraum in der ansonsten eher teuren Gemeinde entsteht. Gemeindepräsident Philippe Tobler warnt vor einem Nein: Dann würde die bestehende Überbaungsordnung aus den 1990er Jahren weiterbestehen und basierend auf diesem könnte die Eigentümerin ein Baugesuch einreichen. Das wäre aus Sicht der Gemeinde so nicht zielführend.

Für ein Nein aber setzt sich Sabina Wyss vom Verein Barell-Gut ein. Sie bemängelt unter anderem, dass das geplante Projekt nicht den Nachhaltigkeitszielen der Schweiz entspreche. Ausserdem habe Oberhofen eine der schweizweit höchsten Leerstandsquoten: Fast 100 Wohnungen stehen in der Gemeinde leer, weitere seien im Bau. Da sehe sie nicht ein, weshalb jetzt noch einmal 55 Wohnungen dazukommen sollen. Ihr Widerstand sei aber weder gegen die Gemeinden, noch gegen die Landeigentümerin gerichtet, betont Wyss, es gehe ihr darum, zusammen eine nachhaltigere Lösung zu finden. Beispielsweise könnte das Areal umgezont und zur Förderung der Biodiversität genutzt werden, oder gar für künftige Generationen unbebaut belassen werden.

Das letzte Wort hat am 13. Juni die Oberhofner Stimmbevölkerung.

(text:cs/bild:beo)