8 April 2022

Jury spricht Boris Becker schuldig

Viermal lautet das Urteil: „schuldig“. Die Laienrichter sind überzeugt: Der Ex-Tennisstar hat Teile seines Vermögens im Insolvenzverfahren bewusst nicht vollständig angegeben. Nach Ansicht der Jury hat er unter anderem eine Immobilie in Leimen verschleiert und unerlaubterweise hohe Summen auf andere Konten überwiesen.

Theoretisch drohen Becker bis zu sieben Jahre Haft. Ob er tatsächlich hinter Gittern landet, entscheiden nicht die elf Geschworenen, sondern die Berufsrichterin. Bis zum 29. April geht das grosse Zittern weiter, dann will Richterin Deborah Taylor ihr Strafmass verkünden. Becker kann danach noch immer Einspruch einlegen – sowohl gegen den Schuldspruch als auch gegen das Strafmass.

Die Anklage hatte Becker in 24 Anklagepunkten vorgeworfen, in seinem Insolvenzverfahren Teile seines Vermögens – darunter Immobilien, Konten und einige der wichtigsten Trophäen seiner Karriere – verschleiert zu haben und die Schuld seinen Beratern zuzuschieben, die sich ihm zufolge um seine Finanzen gekümmert haben. In 20 von 24 Punkten folgte die Jury dieser Argumentation.

(text:sda /bild:keystone)