4 Oktober 2021

Neuseeland verabschiedet sich von der Zero-Covid-Stratgie

Neuseeland will seine Strategie der systematischen Eliminierung des Coronavirus aufgeben und zu einem neuen Regime wechseln. Das teile Permierministerin Jacinda Ardern am Montag mit. Das neue Modell soll Impfraten miteinbeziehen. Bisher reagierte der kleine Inselstaat mit seinen rund 5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern jeweils mit rigiden Lockdowns auf selbst einzelne Coronavirusfälle. Das mit Erfolg: Das Land war lange Zeit virenfrei, während die Fallzahlen in Europa und den USA explosionsartig in die Höhe schnellten. In der gesamten Pandemie hat Neuseeland 27 Corona-Todesfälle zu beklagen. In der Schweiz sind es über 11’000.

Die Verfügbarkeit einer Impfung ändere die Ausgangslage, so Ardern weiter, die Zero-Covid-Strategie sei besonders vor der Impfung die beste Möglichkeit gewesen, die Bevölkerung zu schützen. Nun sei es Zeit, die Dinge anders anzugehen. Es gäbe viel Grund für Optimismus, allerdings sollte man die Dinge auch nicht überstürtzen – darum sei es auch weiterhin wichtig, das Virus unter Kontrolle zu halten. Die Zero-Covid-Strategie habe Neuseeland gut gedient, aber es sei immer klar gewesen, dass man diese einmal aufgeben müsse, so Ardern. Oberstes Ziel sei nach wie vor, dass Gesundheitswesen nicht zu sehr zu belasten.

Dies geht auch damit einher, dass die Delta-Variante das Land erfasst hat. Am Wochenende wurden 50 neue Fälle registriert. Gleichzeitig befindet sich die Grossstadt Auckland bereits seit sieben Wochen in einem strengen Lockdown. Sobald 90% der erwachsenen Bevölkerung geimpft sei, werde mit den Lockdowns definitiv Schluss sein. Bis dahin ist es aber noch ein ziemlicher Weg: Erst 46% sind vollständig geimpft, allerdings haben 76% bereits eine Erste Impfdosis erhalten.

(text:cs/bild:unsplash)