23 Mai 2021

Seilbahnunglück in Norditalien – Opferzahl steigt auf 14

14 Tote bei Seilbahnunglück in Norditalien bei Stresa

In Norditalien sind bei einem Seilbahnunglück mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Beim Absturz einer Gondel der Bahn von Stresa auf den Mottarone auf der italienischen Seite des Lago Maggiore am Sonntag starb auch ein Kind, ein weiteres wurde schwer verletzt.

Die Gondel stürzte Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zufolge aus grosser Höhe in eine Waldschneise. Sie wurde am Boden zerschmettert. Da das Gelände steil und unwegsam ist, gestaltete sich die Bergung schwierig. Zu dem Unglück kam es etwa 100 Meter von der Bergstation entfernt.

Über die Identität der Opfer waren auch am Abend keine Angaben erhältlich. Zwei Kinder wurden gemäss der Bergrettung in kritischem Zustand in eine Turiner Klinik geflogen. Sie sollten wegen schwerer Frakturen operiert werden. Das ältere starb noch am frühen Abend. An Bord der Gondel befanden sich 14 Menschen, darunter die beiden Kinder im Alter von neun und fünf Jahren.

Der Absturz der Kabine sei vermutlich durch einen Kabelriss im obersten Bereich der Strecke verursacht worden, berichteten Feuerwehrmannschaften, die bei der Bergung im Einsatz waren.

Neben den Feuerwehren standen Bergrettung und Polizei im Einsatz. Auch Helikopter waren an den Bergungsarbeiten beteiligt. Alle auf den Berg führenden Strassen wurden gesperrt. Die Seilbahn in der Region Piemont verbindet den Ort Stresa mit dem 1420 Meter hohen Monte Mottarone auf der italienischen Seite des Lago Maggiore (Langensee).

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hatte Kenntnis von dem Unglück, wie es am Nachmittag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Das Schweizerische Generalkonsulat in Mailand stehe in Kontakt mit den italienischen Behörden. Dem EDA lagen keine Informationen über Opfer oder Verletzte aus der Schweiz vor. Abklärungen waren im Gang.

Die 1970 gebaute Seilbahn hatte den Betrieb am Samstag nach der durch die Covid-19-Pandemie bedingten Schliessung wieder aufgenommen. Sie verkehrt im 20-Minuten-Takt. Zwischen 2014 und 2016 stand die Bahn wegen Instandhaltungsarbeiten still.

Wegen des schönen Wetters waren am Sonntag zahlreiche Touristen am Sonntag mit der Seilbahn unterwegs, um vom Mottarone die Aussicht über den Lago Maggiore zu geniessen.

(text:sda/bild:twitter/vigilidelfuoco)