28 April 2022

Mehr als 200 Tote bei Unruhen in sudanesischer Krisenregion Darfur

Bei gewaltsamen Zusammenstössen in der sudanesischen Krisenregion Darfur sind in den letzten Tagen mehr als 200 Menschen getötet worden. Nach Angaben der Regionalregierung vom Mittwoch wurden binnen drei Tagen mindestens 213 Menschen getötet.

„Ich bin entsetzt“, erklärte die Uno-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet. Sie forderte unparteiische und unabhängige Untersuchungen der Angriffe.

Die Gewalt war am Freitag ausgebrochen, als bewaffnete Kämpfer arabischer Stämme Dörfer der Massalit angriffen, einer ethnischen afrikanischen Minderheit. Es handelte sich offenbar um Vergeltung für den Tod zweier Stammesmitglieder.

Schwerpunkt war zunächst die Region Krink rund 80 Kilometer von El Geneina, der Hauptstadt der Region West-Darfur, entfernt. Am Mittwochabend berichtete Adam Regal, Vertreter einer Hilfsorganisation vor Ort, auch von heftigen Schiessereien in El-Geneina selbst.

Mehr als tausend Kämpfer des arabischen Riseigat-Stamms waren am Sonntag nach Uno-Angaben in die 500’000 Einwohner zählende Stadt Krink eingefallen. Sie griffen demnach Spitäler an, zerstörten eine Polizeistation und brannten einen Markt nieder.

Ärzte ohne Grenzen (MSF) zufolge wurde auch medizinisches Personal getötet. Angesichts der Gewalt setzte die Uno ihre Nahrungsmittelhilfe für mehr als 60’000 Menschen in der Region aus.

(text:sda/bild:unsplash)