21 Mai 2021

Medaillen-Coup von Lisa Mamié: Silber in erstem EM-Final

Lisa Mamié nutzt in Budapest gleich die erste sich bietende Chance. Die 22-jährige Zürcher Final-Debütantin krönt ihre grossen Fortschritte der letzten zwei Jahre mit EM-Silber über 200 m Crawl. Antonio Djakovic wird im Final über 200 m Crawl Sechster.

In 2:22,05 unterbietet Lisa Mamié wie schon tags zuvor in den Halbfinals, in welchen sie Drittschnellste gewesen war, ihren Schweizer Rekord nochmals deutlich. Insgesamt steigerte die Brustspezialistin der Limmat Sharks Zürich ihre Bestzeit in Budapest um mehr als 2,2 Sekunden.

„Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll“, so Mamié, die schon unmittelbar nach ihrem Rennen im EM-Pool fast ungläubig hinauf zur Anzeigetafel geschaut und danach ein paar Tränen verdrückt hatte. „Ich bin so glücklich, das hätte ich nie erwartet. Ein Traum, für den ich so hart gearbeitet habe, wird wahr. Doch ich begreife es im Moment noch gar nicht. Vielleicht morgen dann. Aber jetzt habe ich keine Worte mehr…“

Tags zuvor hatte Jérémy Desplanches mit Silber über 200 m Lagen für die erste Top-3-Rangierung der Schweizer Schwimmer in Budapest gesorgt.

Gold über die längste Brust-Distanz sicherte sich Molly Renshaw. Die 25-jährige Britin war um 0,71 Sekunden schneller als Mamié. Dritte wurde die über diese Strecke so erfolgreiche Russin Julia Jefimowa (2:22,16). Diese ist über 200 m dreifache Weltmeisterin, zuletzt triumphierte sie 2017 ebenfalls in Budapest und 2019 in Gwangju. Dazwischen gewann Jefimowa 2018 in Glasgow auch EM-Gold.

Antonio Djakovic klassierte sich im Final über 200 m Crawl wie schon über die doppelte Distanz im 6. Rang. Der 18-jährige Thurgauer schwamm in 1:46,10 nochmals persönliche Bestzeit. Den fast 13-jährige Landesrekord von Dominik Meichtry verpasste er nur um drei Zehntel. Zu Bronze fehlten Djakovic knapp acht Zehntel.

Gold über 200 m Crawl ging in 1:44,79 an den Russen Martin Maljutin, der schon über 400 m den Titel geholt hatte. Zweiter wurde der Brite Duncan Scott, Dritter dessen Landsmann Thomas Dean.

Maria Ugolkova und Roman Mityukov rundeten die erneut starken Schweizer Leistungen am fünften Final-Abend perfekt ab. Die 31-Jährige vom Schwimmclub Uster-Wallisellen überstand über 200 m Lagen die Halbfinals als Viertschnellste. Ugolkova, 2018 in Glasgow EM-Dritte, schlug in 2:10,76 an, womit sie nur um vier Hundertstel über ihrem knapp zweijährigen Schweizer Rekord blieb. Halbfinal-Schnellste war die erst 17-jährige Anastasia Gorbenko aus Israel in 2:10,35, knapp vor der ungarischen Weltrekordhalterin Katinka Hosszu und der Italienerin Ilaria Cusinato.

Mityukov zog über 200 m Rücken ebenfalls als Viertschnellster in den Final ein. Auch der 20-jährige Genfer, am Mittwoch EM-Achter über 100 m Crawl, darf in seinem zweiten Final von einer Medaille träumen. In 1:56,37 unterbot er seine nationale Bestmarke vom Januar gleich um 1,02 Sekunden. Schneller als Mityukov waren einzig der Brite Luke Greenbank, der Russe Jewgeni Rylow und der Ungar Adam Telegdy (1:56,17).

(text&bild:keystone-sda)