27 Mai 2022

Kritik an US-Polizei nach Massaker an Grundschule

Die Polizei gerät nach dem Blutbad in einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas wegen ihres Vorgehens während des Massakers unter Druck. Eltern werfen den Einsatzkräften vor, zu lange untätig gewesen zu sein und nicht rechtzeitig eingegriffen zu haben.

Die Behörden bestätigten am Donnerstag, dass der Schütze rund eine Stunde in dem Klassenzimmer verbracht habe, in dem er auf die Schulkinder und Lehrerinnen schoss. Erst dann habe die Polizei den Raum betreten und den 18-Jährigen erschossen.

Bei einer Pressekonferenz in der Gemeinde Uvalde gab Victor Escalon vom Ministerium für öffentliche Sicherheit in Texas weitere Details zum Ablauf der Tat bekannt und sprach von einer „komplexen Situation“. Der Angreifer Salvador Ramos habe etwa um 11.40 Uhr (Ortszeit) am Dienstag die Grundschule und schliesslich ein Klassenzimmer in der Nähe eines Eingangs betreten, sagte er. Polizei sei innerhalb weniger Minuten vor Ort gewesen, weil Zeugen den bewaffneten Schützen vor der Schule gesehen hätten.

Auf die Frage, warum die Polizei nicht direkt versucht habe, in den Klassenraum einzudringen, sagte Escalon, es hätte den Polizisten an Spezialausrüstung gefehlt. Die Tür sei „verbarrikadiert“ gewesen. Die Polizei hatte dann Verstärkung angefordert und Schulkinder und Lehrkräfte in Sicherheit gebracht. Ausserdem hätte sie versucht, mit dem Schützen zu verhandeln. Dieser habe einen Grossteil der Schüsse ganz zu Anfang abgefeuert. „Während der Verhandlungen wurde nicht viel geschossen, ausser dass er versuchte, die Polizisten auf Abstand zu halten“, sagte Escalon. Nach rund einer Stunde seien Spezialkräfte eingetroffen, die den 18-Jährigen erschossen hätten.

(text:sda/bild:unsplash)