28 Dezember 2021

Kinderärzt*innen impfen die Kleinsten in der Freizeit

Der Verband der Berner Haus- und Kinderärzte hat seine Kinderärztinnen und Kinderärzte für die Corona-Impfungen der 5- bis 11-Jährigen mobilisiert, die im Januar im Kanton Bern starten. Über 40 Ärztinnen und Ärzte stehen mit rund 30 ihrer medizinischen Praxisassistentinnen den Impfzentren bereits in den ersten Wochen 2022 zur Verfügung.

Mit einer spontanen Rekrutierungsaktion hat der Verein der Berner Haus- und Kinderärzt:innen VBHK kurz vor Weihnachten seine Mitglieder dazu aufgerufen, sich für eine vom Verband koordinierte Impfaktion zur Verfügung zu stellen. Damit will der VBHK die Impfung der Kinder in den Impfzentren unterstützen und so mithelfen, dass möglichst viele Kinder zum Schulbeginn im 2022 mit einer ersten Dosis geimpft und geschützt sind.

Von den rund 100 Kinderärztinnen und Kinderärzten, die beim VBHK Mitglied sind, haben sich bis jetzt über 40 spontan bereit erklärt, die Impfaktion an mindestens einem Halbtag zu unterstützen. Zudem haben sich rund 30 MPA gemeldet. Zusammen stellen sie Man- und Womenpower von über 500 Personenhalbtagen zur Verfügung. «Die Resonanz auf unseren sehr kurzfristigen Aufruf hat unsere Erwartungen übertroffen,» sagt VBHK-Co-Präsident Stefan Roth. «Sie zeigt, dass unsere Mitglieder zu Zusatzefforts im Kampf gegen die Pandemie und zugunsten unserer Kinder bereit sind.»

Die Impfungen der Kinder werden Anfang Januar als eine gemeinsame Aktion der Impfzentren, der niedergelassenen Kinderärztinnen und Jugendärze und den Kinderkliniken am Inselspital und Spitalzentrum Biel Wildermeth starten. Die pädiatrischen Fachpersonen aus den Praxen werden ihre Einsätze als Teams in einem der Impfzentren in Bern, Thun oder Biel leisten, wo die Kinderimpfungen angeboten werden. Daneben wird es auch einzelne Praxen geben, welche eigene Programme anbieten können.

In vielen Praxen ist das Impfen aus logistischen Gründen schwierig zu organisieren, unter anderem weil der Impfstoff nicht in Einzeldosen zur Verfügung steht. Zudem laufen viele Praxen in dieser Jahreszeit am Limit. «Wir haben uns deshalb für diesen Aufruf entschieden, so dass unsere Leute die Einsätze ausserhalb der Praxisarbeitszeit flexibel in Impfzentren leisten können und der Praxisbetrieb dadurch nicht tangiert wird,» erläutert Roth.

Dem VBHK ist dieses Engagement ein grosses Anliegen. Damit will er den Impfzentren genügend pädiatrisches Knowhow zur Verfügung stellen können, denn das Impfen von Kindern kann nicht mit jenem von Erwachsenen verglichen werden. Die Impfsituation mit Kindern erfordert Erfahrung und Fingerspitzengefühl, über das die Kinderärztinnen und -ärzte und ihr Personal verfügen. Ziel der VBHK-Impfaktion ist deshalb auch ein rascher Wissens- und Knowhow-Transfer, um möglichst kindergerechte Impfungen in den Impf-zentren über die Aktion hinaus sicherstellen zu können.

(text:pd/bild:unsplash-symbolbild)