10 Mai 2021

Katholischer Seelsorger segnet in Zürich queere Paare

Der römisch-katholische Seelsorger Meinrad Furrer hat am Montag in der Stadt Zürich öffentlich queere Paare gesegnet. Die Aktion auf dem Platzspitz ist Teil eines europaweiten Protests gegen die Weigerung Roms, die Segnung gleichgeschlechtlicher und bisexueller Paare zuzulassen. Mindestens zwei Paare standen bereit, als Furrer am Montag um 16.00 Uhr die offene Segnung auf dem Musikpavillon des Zürcher Platzspitzes hinter dem Landesmuseum begann. In einer schlichten Zeremonie erteilte der Seelsorger den Paaren, die auf einer Regenbogen-Sitzbank Platz nahmen, den Segen. Laut Angaben Furrer handelte es sich um die erste öffentliche Segnung gleichgeschlechtlicher Paare in der Schweiz. Bisher seien diese heimlich erfolgt. Europaweit sind dutzende ähnliche Aktionen geplant oder bereits durchgeführt worden, um gegen das Segnungs-Verbot der römisch-katholischen Kirche zu protestieren. Konsequenzen hat Furrer, der selber offen homosexuell lebt, für die Segnungen keine zu befürchten. Er hat keine kirchliche Beauftragung, sondern ist direkt bei katholischen Kirchgemeinde der Stadt Zürich als Seelsorger und Beauftragter für Spiritualität angestellt. Der neue Bischof von Chur, Joseph Bonnemain, ist somit nicht sein Vorgesetzter. Bonnemain lehnte im Vorfeld gegenüber Medien die „spontanen Segensfeier“ auf dem Platzspitz ab. Jeder Mensch könne andere Menschen segnen, aber das nicht per se im Namen der Kirche tun.

(text:sda/bild:unsplash)