16 März 2021

Kanton soll Liegenschaften „korrekt und massvoll“ bewerten

„Korrekt und massv0ll“ – so soll der Kanton Bern bei der Neubewertung von Liegenschaften vorgehen, wenn es nach dem Grossen Rat geht.

Die Vorgeschichte: Der Kanton hat nach über 20 Jahren die Liegenschaften ausserhalb der Landwirtschaftszone neu bewertet. Das hat besonders im Berner Oberland für Rote Köpfe gesorgt, besonders im Saanenland. Nach der Neubewertung sind einige Liegenschaften jetzt mehr als doppelt so viel wert – was entsprechend höhere Steuern bedeutet. 9000 Einsprachen gingen gegen Eröffnungen der Neubewertung ein. Viele davon aus dem Berner Oberland. Da verwundert es nicht, dass sich besonders Oberländer Grossrät:innen in der heutigen Debatte ins Zeug legten. Wie zum Beispiel Thomas Knutti (SVP), der monierte, im Oberland seien nun tausende Liegenschaften zu hoch eingeschätzt. Grossrat Matthias Matti (Mitte) störte sich besonders daran, dass etwa in der Stadt Bern für verschiedene Stadtteile unterschiedliche Kategorien gelten, während im Saanenland scheinbar ein schattseitiges Bauernhaus die gleiche Kategorie hat, wie die Luxusvilla im Dorf.

Finanzministerin Beatrice Simon hielt dagegen, dass sich der Markt in den 22 Jahren seit der letzten Neubewertung stark verändert habe. Wenn nun amtliche Werte stark angestiegen seiein, heisse das eigentlich, dass die Eigentümer:innen über Jahre zu tief besteuert worden sind. Schliesslich sprach sich der Grosse Rat aber deutlich dafür aus, dass der Kanton für künftige Neubewertungen die Bewertungskriterien überarbeitet und zum Beispiel zwischen Erst- und Zweitwohnungen unterscheidet. Auch sollen bei stark abweichenden Verhältnissen innerhalb einer Gemeinde unterschiedliche Landrichtwerte und Mietwertkategorien gelten.

(text:cs/bild:archiv)