9 April 2021

Kanton: Mehr Impfen und Massentests an Schulen

Der Kanton Bern will seine Impfkampagne gegen das Coronavirus stark ausweiten. Neu werden Impfungen auch in Apotheken und bei Hausärzten möglich sein. Auch ein zusätzliches Impfzentrum in Bern auf dem Gelände der BEA Expo ist geplant. Erstmals seien im Kanton Bern an einem Tag 7000 Personen geimpft worden, sagte Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg am Freitag an einer Medienkonferenz. Laut Schnegg sollen bis im Juli/August alle Personen, die dies wünschen, geimpft sein.

Erzhiehungsdirektorin Christine Häsler kündigte gleichzeitig an, dass an allen Berner Schulen ab dem 3. Mai Massentests erfolgen. Der eben zu Ende gegangene Pilotversuch war erfolgreich: An vier Volkschulen, am Gymnasium Kirchenfeld und an der Berufsfachschule des Detailhandels in Bern haben in der ersten Testwoche an den einzelnen Schulen zwischen 70 und rund 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler den freiwilligen Speicheltest gemacht. In den 24 Klassen fiel lediglich eine Pool-Testung positiv aus.

Ab dem 3. Mai sollen nun möglichst viele Kinder und Jugendliche von der ersten bis zur neunten Klasse und an der Sekundarstufe II wöchentlich getestet werden. Die Bildungs- und die Gesundheitsdirektion hoffen, dass damit asymptomatische Ansteckungen frühzeitig erkannt werden, Übertragungsketten unterbrochen und möglichst wenige Klassen in Quarantäne geschickt werden müssen.

Bei den freiwilligen Massentests kommen Speicheltests zum Einsatz. Die Lehrpersonen sammeln die einzelnen Proberöhrchen der Schülerinnen und Schüler ein. Die Gemeinde organisiert einen Sammeldienst, die Post holt die Tests am Gemeindesammelpunkt ab und bringt sie nach Münsingen in ein eigens aufgebautes mobiles Labor. Es werden jeweils maximal 10 Proben der gleichen Klasse zu einem Pool zusammengefasst und getestet. Bei einer positiven Poolprobe werden alle Schülerinnen und Schüler des Pools nochmals einzeln getestet.

Die wöchentlichen Massentests sind für den Zeitraum von Mai bis zum Beginn der Herbstferien geplant. Der Regierungsrat des Kantons Bern hat dafür einen Kredit von 988’000 Franken bewilligt. Der Kredit umfasst die Kosten für das zentrale Pooling der Proben, die Analyse und die logistischen Massnahmen.