18 April 2021

Berner Impfoffensive kommt nicht in die Gänge – Schnegg übt Kritik

Der Kanton Bern ist sehr enttäuscht, dass das Lieferversprechen zum Moderna-Impfstoff nicht eingehalten wurde. Dennoch wird der Kanton in der kommenden Woche alle geplanten Impftermine einhalten können. Ebenfalls wird der Ausbau der Impfinfrastruktur und der Impfkapazitäten weitergeführt, gleichzeitig aber die Terminplanung ab dem 26. April 2021 an die neuen Gegebenheiten angepasst.

Der Kanton Bern fordert den Bund auf, sich personell neu zu orientieren und die Verantwortung für das Lieferungs- und Impfprogramm Fachleuten aus der Wirtschaft zu übertragen, um einen professionellen Ablauf sicher zu stellen. Wie der Gesundheitsdirektor vom Kanton Bern, Pierre Alain Schnegg, gegenüber Radio BeO mitteilt, sei er über die Probleme nicht erstaunt. Das System sei sehr komplex. Seiner Meinung nach fehle es aber an gewissen Kompetenzen, die man nun in der Industrie holen müsse.

Am Abend vom 17. April teilte der Bund den Kantonen mit, dass die angekündigte umfangreiche Lieferung an Moderna-Impfstoff nur in sehr geringem Umfang eingetroffen ist. Diese Mitteilung erfolgte nur einen Tag, nachdem an einem Treffen von Bundesrat Alain Berset, dem BAG und allen kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und –direktoren von Bundesseite mit Nachdruck verlangt wurde, die zweite Dosis nicht mehr zur Reserve an Lager zu behalten, mit Verweis auf eine angeblich stark erhöhte Liefersicherheit.

Dem Vorwurf auch von Seiten des Berner Gesundheitsdirektors Pierre-Alain Schnegg (SVP) stellte sich die Direktorin des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) entgegen. Diesen Lieferengpass habe ja ausgerechnet ein privates Unternehmen zu verantworten, sagte Lévy im Schweizer Radio SRF. Das Problem liege also beim Hersteller.

(text:pd&chl/bild:beo)