2 Juni 2021

Kandersteg: Neues Kapitel im Blausee-Streit

Der Kanton Bern hat Medien am Wochenende Analysen von Wasserproben zukommen lassen: Diese lassen darauf schliessen, dass kaum Verunreinigungen im Grundwasser ob dem Blausee bestehen. Dies kritisiert nun Blausee-Verwaltungsratspräsident Stefan Linder. Die Proben des Kantons, deren Analysen auch Radio BeO vorliegen, seien zu jung: Gemacht worden sind sie Mitte April 2021. Das Fischsterben habe sich aber schon deutlich früher wieder verringert, sagt Linder weiter. Ausserdem sei der Kanton im Verfahren Partei, wolle  die berechtigten Ansprüche der Blausee AG gefährden, sollte aber Schiedsrichter sein. Regierungsrat Christoph Neuhaus entgegnet, dass sie die Informationen aufgrund des Öffentlichkeitsprinzips herausgegeben hätten und verweist auf das laufende Verfahren. Weiter verweist er darauf, dass Fische in Zuchten halt immer wieder sterben. Für Stefan Linder ist das auch klar, das Sterben könne kausal aber mit den Ablagerungen von illegal deponiertern Materialien im Steinbruch in Zusammenhang stehen, ausserdem sei das Fischsterben nur in Becken passiert, die aus dem Grundwasser gespiesen wurden: Die Becken die direkt mit Quellwasser gespiesen worden sind, seien nicht betroffen gewesen. Ein neues Kapitel im Streit, sicher nicht das letzte.

(text:og/bild:blausee)