26 August 2021

Kabul: Norwegen sieht keine Chance für Evakuierung mehr

Nach dem Anschlag am Flughafen von Kabul sieht die norwegische Regierung keine Möglichkeit mehr, ausreisewillige Personen aus Afghanistan zu evakuieren. „Durch den Angriff ist wertvolle Zeit verloren gegangen“, sagte Aussenministerin Ine Eriksen Søreide am Donnerstagabend bei einer Pressekonferenz. „Wir haben leider nicht mehr die Möglichkeit, bei einer assistierten Ausreise zu helfen. Wir treten jetzt in eine neue Phase der Evakuierung ein.“

Man wisse, dass sich immer noch Norweger in Afghanistan aufhielten, die wünschen, auszureisen, so Eriksen Søreide weiter. Nun könne aber nur noch ausgeflogen werden, wer sich bereits auf dem Flughafengelände befinde. „Wir beenden die Arbeit noch nicht, aber wir haben keinen Grund, unrealistische Erwartungen zu wecken, dass eine Evakuierung jetzt möglich sein wird“, sagte die Aussenministerin.

Norwegen hat in den vergangenen Tagen rund 1000 Menschen aus Afghanistan evakuiert, darunter 390 Kinder. Die meisten von ihnen hätten Familie in Norwegen, sagte Ministerpräsidentin Erna Solberg. 28 afghanische Kinder wurden evakuiert, ohne dass ihre Eltern den norwegischen Behörden bekannt sind.

(text:sda/bild:unsplash)