14 April 2021

Jede Woche zehn Schwerverletzte auf E-Bikes

Im letzten Jahr sind auf Schweizer Strassen 536 Personen mit einem E-Bike schwer verunfallt, 15 haben dabei  sogar ihr Leben verloren. Im Vergleich mit dem Durchschnitt der letzten fĂŒnf Jahre hat sich die Anzahl der schweren oder tödlichen E-Bike-UnfĂ€lle verdoppelt.

Der E-Bike-Boom in der Schweiz hĂ€lt weiter an und hat sich mit der Corona-Pandemie sogar noch verstĂ€rkt: 171 000 E-Bikes wurden vergangenes Jahr verkauft, 2019 waren es noch 133 000 Exemplare. Damit ist mehr als jedes dritte verkaufte neue Velo motorisiert.
Die steigende Beliebtheit des E-Bikes schlĂ€gt sich auch in den Unfallzahlen im Strassenverkehr nieder: Die 521 Schwerverletzten und 15 Getöteten im Jahr 2020 sind traurige Höchstwerte. Pro Woche gab es demnach durchschnittlich zehn Schwerverletzte. Im Vergleich mit dem Durchschnitt der fĂŒnf Jahre davor (2015–2019) hat sich die Zahl der schweren UnfĂ€lle im Jahr 2020 verdoppelt.

Die BFU richtet sich aus diesem Grund ab heute mit einer neuen, landesweiten PrĂ€ventionskampagne an alle E-Bike-Fahrerinnen und -Fahrer und reagiert damit auf die steigenden Unfallzahlen. Aus einer detaillierten Analyse des Unfallgeschehens wurden einfache Tipps fĂŒr eine sichere Fahrt entwickelt: Helm tragen; sich auch am Tag sichtbar machen (Licht einschalten, Leuchtweste/LeuchtbĂ€nder und helle Kleider tragen); vorausschauend fahren und bremsbereit sein (insbesondere bei Kreiseln, Kreuzungen und EinmĂŒndungen); ein E-Bike mit ABS wĂ€hlen.

Das Ziel der Kampagne: Wer ein E-Bike fÀhrt, soll sich in jedem Moment bewusst sein, dass sein Unfallrisiko im Strassenverkehr höher ist als mit einem herkömmlichen Velo. Mit dem E-Bike werden im Durchschnitt höhere Geschwindigkeiten erreicht, sodass man unter UmstÀnden nicht mehr auf Unerwartetes reagieren kann. Bei höherem Tempo drohen zudem schwerere Verletzungen. Hinzu kommt: Andere Verkehrsteilnehmende erkennen herannahende E-Bikes oft zu spÀt oder sie unterschÀtzen ihre Geschwindigkeit.

(text:pd&ye/bild:pixabay)