6 April 2021

Interlaken wächst schneller als Thun

Das Bundesamt für Statistik hat Ende Mai 2020 neue Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung für die Schweiz und die Kantone publiziert. Darauf basierend hat die Statistikkonferenz des Kantons Bern die regionalisierten Bevölkerungsszenarien aus dem Jahr 2016 überarbeitet. Drei Szenarien (Hoch, Mittel, Tief) werden in einem entsprechenden Bericht vorgestellt.

Fazit: Der Kanton Bern wächst, wenn auch moderat. Laut dem optimistischsten Szenario dürften im Jahr 2050 1.23 Millionen Menschen im Kanton Bern wohnen. Aber nicht alle Regionen wachsen gleich schnell. Die grösste Bevölkerungszunahme verzeichnen die Verwaltungskreise Biel/Bienne, Seeland und Bern-Mittelland. Das Oberland, besonders im Westen wächst deutlich weniger stark. Im Schlimmsten Fall droht verzeichnen die Verwaltungskreise Thun, Frutigen-Niedersimmental und Obersimmental-Saanen sogar einen Bevölkerungsrückgang. Das liegt besonders bei letzteren an dem Verhältnis zwischen Sterbe- und Geburtenzahlen, sowie an der weniger stark ausgeprägten Zuwanderung, erklärt der Projektleiter des Berichts, Daniel Studer. In Randregionen kann es auch zu einer Abwanderung kommen, besonders bei jüngeren Menschen, die näher an ihre Arbeitsplätze und somit näher an die Zentren ziehen.

Aber auch in der Peripherie ist wachstum möglich, wie das Seeland zeigt. Es hat noch viele Baulandreserven, liegt zwischen den beiden Agglomerationen Bern und Biel und hat günstigen Wohnraum. Auch das könne zum Bevölkerungswachstum beitragen, so Studer weiter. Hierbei handle es sich aber um Modelle, die noch nicht in Stein gemeisselt seien. So sei es jetzt an der Politik und anderen Akteuren, zu entscheiden, ob und wie man diese Entwicklung steuern möchte. Zum Bericht

(text:cs/bild:beo)