19 April 2021

Im Corona-Jahr 2020 arbeitet über ein Drittel von zuhause aus

Über ein Drittel der Beschäftigten haben 2020 als Folge der Covid-19-Pandemie zumindest teilweise von zuhause aus gearbeitet. Spitzenwerte gab es im zweiten und vierten Quartal. Wer im Homeoffice sass, hing stark von der Branche ab. Am meisten von zuhause aus arbeitete die Branche Information und Kommunikation.

Dort sassen über das ganze Jahr gesehen 76,3 Prozent der Beschäftigten im Heimbüro, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte. Seine Erhebung basiert auf Daten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebungen (Sake) 2019 und 2020.

An zweiter Stelle bei der Arbeit zuhause fand sich 2020 die Finanz- und Versicherungsbranche mit 61,4 Prozent zuhause geleisteter Arbeit. Auch die Branchen Erziehung und Unterricht, die Freiberuflichen sowie wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen verbrachten mehr als 50 Prozent der Beschäftigten ihre Arbeitszeit zumindest teilweise in Heimarbeit.

Insgesamt leisteten 34,1 Prozent der Beschäftigten im vergangenen Jahr ganz oder teilweise Teleheimarbeit. 2019 waren es erst 24,6 Prozent gewesen.

Gesamthaft erfassten 2019 73,9 Prozent der Schweizer Beschäftigten ihre Arbeitsstunden. Im Europa-Mittel waren es nur 58,1 Prozent. Zudem war die automatische Erfassung der Arbeitszeit mit 32,8 Prozent in der EU doppelt so stark verbreitet wie in der Schweiz (13,4 Prozent). Im Gegenzug erfassten in der Schweiz dreimal mehr Arbeitnehmende ihre Stunden manuell selber als in der EU (53,1 gegenüber 15,8 Prozent).

2019 mussten sich mit 49,2 Prozent in der Schweiz weniger Angestellte an fixe Arbeitszeiten halten als in der EU (60,1 Prozent). 36,8 Prozent der Erwerbstätigen konnten mit Einschränkungen und die restlichen 14 Prozent frei über die Arbeitszeit verfügen.

60,4 Prozent der Berufstätigen verfügten in der Schweiz über eine hohe Arbeitsautonomie. Auf der anderen Seite hatten 13,5 Prozent kaum oder gar keinen Einfluss auf Inhalt und Reihenfolge ihrer Aufgaben. Gesamteuropäisch hatten 50,6 Prozent der Erwerbstätigen eine hohe Arbeitsautonomie. Höchstwerte gab es in Island (76,4 Prozent), Portugal (75,5) und Luxemburg (73,3). In Zypern und in der Slowakei waren es nur 19,8 und 23,2 Prozent.

2020 leisteten 5,5 Prozent der Arbeitnehmenden in der Schweiz Arbeit auf Abruf. Das hat sich gegenüber 2010 kaum verändert. 45,8 Prozent von ihnen garantierte der Arbeitgeber eine Minimum an Arbeitsstunden. Bei Personen im Rentenalter mit 25 und bei den 15- bis 24-Jährigen mit 9,8 Prozent ist die Arbeit auf Abruf besonders verbreitet.

2020 gab es regelmässige Samstagsarbeit für 18,2 Prozent der Erwerbstätigen in der Schweiz und Sonntagsarbeit für 9,3 Prozent. Verglichen mit 2010 ist das ein Rückgang. Frauen arbeiteten häufiger am Wochenende als Männer.

(text:sda/bild:pexels)