8 Juli 2021

„Hochwassergefahr ja, Hochwasserkatastrophe nein“

Von heute Donnerstag Mittag bis am Freitag ist ein intensiver, teils gewittrig durchsetzter Dauerregen in den Alpen prognostiziert. Damit steigen auch die Wasserpegel der Gewässer, was in einigen Bereichen zur Gefahrenstufe 2 führt. 20 bis 50 zusätzliche Liter pro Quadratmeter werden fürs Berner Oberland vorhergesagt.

Die gewittrigen Niederschläge von  lassen insbesondere die kleinen und mittelgrossen Flüsse der Voralpen und Alpen markant ansteigen. Für die kleineren Flüsse wurde eine regionale Hochwasserwarnung herausgegeben. Phillipe Gyarmati vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) und zuständig für die Hoch- und Abwassersituation rechnet damit, dass die Hasliaare, Lütschine, Kander und Simmen durchaus die Gefahrenstufe 2 von 5 erreichen können, wie er gegenüber Radio BeO erklärt. Der Maximalabfluss werde von den Modellen um Mitternacht simuliert.

Auch der Brienzersee wird mit der Gefahrenstufe 2 (mässige Hochwassergefahr) bewarnt. Keine Warnung ist momentan zum Thunersee ausgesprochen worden. Der Grund ist die bereits durchgeführte Entlastung durch den Hochwasserentlastungsstollen. Damit wird das Wasser durch einen Stollen unterhalb der Stadt Thun in die Aare geleitet. Dies führt wiederum zu einem erhöhten Wasserstand der Aare. Zwischen Thun und Bern gilt dort aktuell ebenfalls die Gefahrenstufe 2.

Für die Bevölkerung bedeutet die Gefahrenstufe 2 aufmerksam bleiben, so Philippe Gyarmati. Gefahrenstufe 2 heisse, dass mit erhöhtem Wasserstand gerechnet werden muss. Grössere Schäden seien hier noch nicht zu befürchten. Lokale Überuferungen sind aber möglich. Die Hochwassergefahr sei definitiv da, von einer Hochwasserkatastrophe müsse aber nicht ausgegangen werden, wie Gyarmati ergänzt.

Auch der Boden ist durch die andauernden Regenfälle bereits gesättigt. Mit den zusätzlich zu erwartenden Niederschlägen steigt damit auch die Gefahr von Murgängen und Schlammlawinen.

(text:chl/bild:beo)