23 Juli 2021

Gürbe: Uneinigkeit zu den beschädigten Schwellen im Oberlauf

Bis 2018 wurden die zahlreichen Wildbachsperren nach Hochwasser oder Rutschung jeweils wieder instand gesetzt. Zuletzt war das beim „Meierislirutsch“ der Fall. Seither gibt es aber keinen Unterhalt mehr.

Bei Bund und Kanton habe ein Umdenken hin zu mehr Wirtschaftlichkeit stattgefunden, sagt Niklaus Nussbaum, Präsident vom Wasserbauverband obere Gürbe, gegenüber Radio BeO. Neu sollen nur noch die Schutzbauten erhalten bleiben, welche weniger Kosten als die Schäden, die sie verhindern. Laut einer Studie würde sich die Gefahr in Wattenwil und Blumenstein aber nicht gross verschärfen, wenn man die Sperre oberhalb des Hohli nicht mehr repariert.

Anderer Meinung ist der Wasserverbund. Wenn die Quersperren nicht erhalten bleiben, käme es zu Erosion, so  Nussbaum. Der Untergrund sei schlecht und es gäbe wenig Fels. Bei Hochwasser werde das Material herausgeschwemmt. Wenn die Sperren komplett brechen, käme es laut Nussbaum zu einem Dominoeffekt so, dass sich die Problematik nach unten verlagert.

Um einen neuen Umgang mit der Sperrtreppe zu finden, welche für alle Beteiligten stimmt, soll bis Ende 2022 ein Entwicklungskonzept erarbeitet werden. Auch eine Begleitgruppe mit Vertretungen aus den sieben betroffenen Gemeinden in Form von Gemeinderäten und der Bevölkerung sollen dabei mitwirken. Interessierte können sich bis zum 10. August 2021 dazu melden.

(text:chl/bild:park.swiss)