23 Juni 2021

Gewitter legen Bahnlinien lahm – Zürcher Flughafen-Bahnhof gesperrt

Schwere Gewitter haben an verschiedenen Orten den Bahnverkehr lahm gelegt. Betroffen war unter anderem der Flughafen-Bahnhof bei Zürich. Wegen eingedrungenem Wasser konnten dort am späten Abend keine Züge mehr verkehren.

Der Bahnhof unter dem Flughafen Zürich sei bis mindestens Betriebsschluss nicht befahrbar, sagte ein Sprecher der SBB auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das Ausmass des Schadens sei noch nicht bekannt.

Die Fernverkehrszüge von Zürich in Richtung Ostschweiz wurden umgeleitet. Im Regionalverkehr gab es Ausfälle. Wer vom Flughafen aus weiterreisen wolle, musste auf Tram oder Bus umsteigen.

Von Unwettern getroffen war auch der Berner Jura. Zwischen Sonceboz-Sombeval BE und La Chaux-de-Fonds NE respektive Moutier BE fielen am Mittwochabend wegen eines schweren Hagelgewitters sämtliche Züge aus. Die Strecke zwischen Moutier und Solothurn war am späten Abend wegen eines Erdrutsches bei Gänsbrunnen gesperrt, auf unbestimmte Zeit, wie die Bahnverkehrsinformation schrieb.

Einschränkungen wegen Unwettern gab es am Mittwochabend auch auf der Bahnstrecke zwischen Olten und Bern sowie auf der Gürbetallinie zwischen Burgistein und Thun. Züge fielen aus oder wurden umgeleitet.

Noch weitere Regionen wurden von Sturmwind, Starkregen und Hagelschlag heimgesucht. Bilder und Videos auf Medienplattformen zeigten überflutete Strassen im Mittelland, im Baselbiet, mit Hagel bedeckte weisse Strassen und Autobahnen im Berner Jura, einen überschwemmten Abschnitt der Autobahn A1 im Kanton Solothurn und über Wiesen fliessende Bäche in der Region Thun BE.

Auch im grenznahen Gebiet zu Deutschland wüteten Unwetter. Zwischen dem Badischen Bahnhof in Basel und Freiburg im Breisgau war der Bahnverkehr bis 22 Uhr unterbrochen. Im Bahnhof Konstanz am Bodensee kam es wegen Unwetterschäden kurzzeitig zur Verspätungen und Zugausfällen.

Laut SRF Meteo handelte es sich um ein Hagelgewitter. Die Hagelkörner seien teilweise drei bis vier Zentimeter gross gewesen. Auf einem Bild aus einem Garten in Sonceboz-Sombeval im Berner Jura war eine zentimeterdicke weisse Schicht aus Hagelkörnern zu sehen, denen die Gartenpflanzen zum Opfer fielen. Auf den Strassen blieben teilweise Autos im zentimeterhohen Hagel stecken.

Wie Meteoschweiz auf Twitter mitteilte, sind im Vallon de Saint-Imier in nur einer halben Stunde fast 64 Millimeter Regen gemessen worden. Die Stundensumme lag über 80 Millimeter. In Wynau BE waren es in 30 Minuten 37 Millimeter. Dort gibt es laut SRF Meteo derartigen Starkregen statistisch gesehen nur alle 25 Jahre einmal.

Für die ganze Alpennordseite galt Gefahrenstufe 3 von 4. Bereits am Mittwochnachmittag wurden laut SRF Meteo schon 9000 Blitzeinschläge gezählt.

(text:sda/bild:unsplash)