15 Februar 2022

Gasversorgung auf dem Bödeli auch bei defekter Seeleitung gewährleistet

Seit 2008 wird das Bödeli über die Transportleitung im Thunersee mit Gas versorgt. Bei einem Defekt würde die Gasversorgung durch LKW–Transporte und die örtliche Einspeisung sichergestellt. Dieses Szenario übte die Industrielle Betriebe Interlaken AG (IBI) Anfang Februar mit Erfolg.
Die Gasleitung der Erdgas Thunersee AG führt über rund 17 Kilometer durch den Thunersee. Bei einem Defekt dieses in 250 Metern Tiefe liegenden Leitungsabschnittes wäre eine sofortige Reparatur nicht möglich. Vielmehr müsste mit einem Ausfall der Leitung während etwa einem Jahr gerechnet werden.
Ohne Seeleitung ist die Gasversorgung auf dem Bödeli nur mittels verflüssigten Erdgases, sogenanntem LNG (Liquefied Natural Gas) möglich. Aufbereitetes Erdgas wird durch Abkühlung verflüssigt, wodurch das Volumen auf etwa ein Sechshundertstel schrumpft. Nach dem Transport per LKW wird es verdampft und ins örtliche Erdgasnetz eingespeist.

Eine solche Notfallversorgung führte die IBI Anfang Februar gemeinsam mit der Firma GasCom Equipment GmbH durch. Dazu wurde die Seeleitung unterbrochen und rund 2500 Kubikmeter Gas auf dem IBI-Firmengelände ins Gasnetz eingespeist. Während dem Test kam es zu keinen Unregelmässigkeiten in der Gasversorgung – auch die Umstellung zurück auf die Versorgung per Seeleitung verlief reibungslos. Im Ernstfall müsste mit einem Versorgungsausfall von höchstens 36 Stunden gerechnet werden.

(text:pd/bild:zvg/ibi)