5 Juni 2021

Friedliche Kundgebung gegen Abbruch des CSOA

Rund 500 Personen haben am Samstagnachmittag in Lugano friedlich gegen den Abbruch des Centro Sociale Autogestito (CSOA) demonstriert. Das Kultur- und Begegnungszentrum war vor einer Woche in einer Nacht- und Nebelaktion abgebrochen worden.

„Costruire non demolire“ stand auf einem Karton geschrieben, den ein Mann in die Höhe hielt. Ein junges Paar brachte Trommeln mit auf die Piazza della Riforma, um ein Zeichen gegen den Abbruch des CSOA zu setzen. Auch zahlreiche Familien nahmen an der Kundgebung im Zentrums Lugano teil.

Die Tessiner Kantonspolizei hatte das CSOA am vergangenen Samstag kurz vor 21 Uhr geräumt. Später in der Nacht fuhren Bagger auf und rissen mehrere Gebäude des Kulturzentrums im ehemaligen Luganeser Schlachthof ab.

Wie mehrere Tessiner Medien berichteten, erhielt die Tessiner Kantonspolizei aufgrund der unbewilligten Demonstration in Lugano Unterstützung aus der Westschweiz. Auf Anfrage von Keystone-SDA hiess es bei der Tessiner Kantonspolizei, man gebe im Zusammenhang mit der Kundgebung der „Molinari“ – so werden die Autonomen von Lugano genannt – keine Auskunft.

Laut Gerüchten versuchten Ultras aus dem italienischen Ravenna, die Grenze zu passieren und Richtung Lugano zu reisen. Weder die Eidgenössische Zollverwaltung noch die Tessiner Kantonspolizei wollten dies bestätigen.

Bestätigt waren hingegen Kontrollen auf der Nord-Süd-Achse im Kanton Graubünden: Dort hat die Polizei zwischen 10 und 12 Uhr am Samstagvormittag alle nach Süden fahrenden Automobilisten auf den Rastplatz Campagnola bei Roveredo umgeleitet und kontrolliert, wie die Bündner Kantonspolizei auf Anfrage von Keystone-SDA bestätigte.

Die Kontrollen seien auf Antrag der Tessiner Kantonspolizei durchgeführt worden. Grund sei die unbewilligte Demonstration der „Molinari“ in Lugano gewesen.

(text:sda/bild:unsplash)