16 Oktober 2021

Frankreich gedenkt brutal ermordetem Lehrer Samuel Paty

Ein Jahr nach der Ermordung des französischen Geschichtslehrers Samuel Paty gedenkt Frankreich dem Terroropfer. Am Bildungsministerium in Paris wird am Samstag eine Gedenkplatte für ihn enthüllt. Gegenüber der Pariser Sorbonne-Universität weiht die Stadt am Abend bei einer kleinen Zeremonie im Kreise der Familie einen nach dem Lehrer benannten Platz ein. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und Premierminister Jean Castex treffen zudem mit der Familie des Ermordeten zusammen.

Am 16. Oktober 2020 war der damals 47-jährige Paty in einem Pariser Vorort von einem Angreifer getötet und dann enthauptet worden. Das Verbrechen wurde als islamistisch motivierter Terrorakt eingestuft und löste international Entsetzen aus. Sicherheitskräfte erschossen den mutmasslichen Terroristen, einen 18-Jährigen mit russisch-tschetschenischen Wurzeln. Vor der Tat war im Internet gegen den Lehrer gehetzt worden, weil er im Unterricht zum Thema Meinungsfreiheit Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt hatte. Die Ermittlungen in dem Fall laufen noch.

Auch in dem Pariser Vorort, in dem Paty ermordet wurde, sowie an seinem ehemaligen Wohnort finden Gedenkveranstaltungen statt. Ein Wandbild und eine Statue sollen an den Orten an den Lehrer erinnern. Bereits am Freitag gab es in Frankreichs Schulen eine Schweigeminute in Gedenken an Paty. Landesweit widmeten Lehrkräfte ihrem ehemaligen Kollegen eine Unterrichtsstunde.

(text:sda/bild:unsplash)