23 Juli 2022

Finanzminister lehnt Verlängerung des Neun-Euro-Tickets strikt ab

Der deutsche Finanzminister Christian Lindner hat eine weitere Finanzierung des Neun-Euro-Tickets im öffentlichen Verkehr oder eines Nachfolgeangebots abgelehnt. „Das 9-Euro-Ticket ist eine befristete Massnahme, genau wie der Tankrabatt“, sagte er in einem Interview.

„Deshalb sind im Bundeshaushalt weder eine Fortsetzung des Tankrabatts noch Mittel für eine Anschlussregelung für das 9-Euro-Ticket vorgesehen“, sagte der Minister den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag.

Beim Ende August auslaufenden Neun-Euro-Ticket würden Steuerzahler ein nicht kostendeckendes Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr finanzieren, kritisierte Lindner. „Es zahlen damit auch diejenigen, die das Angebot selbst im ländlichen Raum gar nicht nutzen können.“ Das Konzept überzeuge ihn nicht. „Jedenfalls könnte der Bund es nicht bezahlen, da im Jahr 2023 die Schuldenbremse wieder eingehalten werden muss.“

Das Neun-Euro-Ticket ist Teil der staatlichen Entlastungspakete, mit denen die gestiegenen Energie- und Spritpreise kompensiert werden sollen. Angesichts der hohen Nachfrage werden derzeit verschiedene Vorschläge für mögliche Anschlusslösungen diskutiert. Die Finanzierung ist allerdings unklar.

Widerspruch gegen eine Verlängerung des Angebots gibt es auch von der Unions-Partei. Der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Samstag, er halte eine Fortsetzung des Neun-Euro-Tickets „nicht für eine gute Idee“. Aus seiner Sicht sei es „sehr viel klüger“, in den Ausbau der Nahverkehrsinfrastruktur zu investieren und mehr Waggons zu kaufen.

(text:sda/bild:unsplash-symbolbild)