30 März 2022

Festnahmen nach Anschlag in Israel – Fatah-Arm droht mit mehr Gewalt

Nach einem Anschlag mit fünf Todesopfern ist die israelische Armee in den Wohnort des mutmasslichen palästinensischen Täters im besetzten Westjordanland eingedrungen. In dem Ort Jabed nahe der Palästinenserstadt Dschenin seien in der Nacht sechs junge Männer festgenommen worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Mittwoch.

Am Dienstagabend hatte ein bewaffneter Palästinenser in Bnei Brak bei Tel Aviv das Feuer auf Passanten eröffnet. Er wurde daraufhin von Polizisten erschossen. Unter den Todesopfern waren auch ein israelischer Polizist sowie zwei ausländische Arbeiter.

In einer Videobotschaft lobten Mitglieder der Al-Aksa-Brigaden in Dschenin den Anschlag. Einer von drei Vermummten kündigte darin auf Hebräisch einen „Krieg im ganzen Staat Israel“ an. Die Al-Aksa-Brigaden sind der militärische Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Es handelt sich jedoch um ein lockeres Netzwerk ohne klare Hierarchie, örtliche Gruppierungen agieren oft auf eigene Faust.

Präsident Abbas verurteilte den Anschlag in Bnei Brak nach Angaben von Wafa. Die Tötung von Palästinensern und Israelis werde „nur zu einer weiteren Verschlechterung der Lage beitragen“, insbesondere angesichts der anstehenden Feiertage von Muslimen, Christen und Juden. Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, der Anfang April beginnt, wird eine weitere Eskalation der Gewalt befürchtet.

Der Anschlag in Bnei Brak war der dritte binnen einer Woche. Insgesamt sind während der jüngsten Terrorwelle elf Menschen in Israel ums Leben gekommen. Drei der Täter waren israelische Araber.

Die israelische Polizei wurde angesichts der Anschlagsserie in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Die Präsenz an belebten Orten solle deutlich verstärkt werden, hiess es in einer Mitteilung.

(text:sda/bild:pexels-symbolbild)