19 Januar 2021

Falsche Polizistin soll in sechs Kantonen aktiv gewesen sein

Eine 39-jährige Frau muss sich vor der Berner Justiz verantworten, weil sie in sechs Kantonen an Delikten von „falschen Polizisten“ beteiligt gewesen sein soll. Ihr werden gewerbsmässiger Betrug sowie Geldwäscherei vorgeworfen.

Das teilte die kantonale Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte am Dienstag mit. Die Frau soll sich an insgesamt 17 Delikten in den Kantonen Bern, Aargau, Baselland, Basel-Stadt, St. Gallen und Zürich beteiligt haben. Die Deliktsumme beträgt über 225’000 Franken.

Die Frau war im März 2020 in flagranti gefasst worden. Laut den Behörden hatte sie versucht, von einem Opfer hinterlegtes Bargeld abzuholen. Seither befindet sich die Frau in Haft.

Nach den Erkenntnissen der Ermittler soll sie jeweils die Beute abgeholt haben, nachdem sich Mittäter am Telefon als Polizisten oder Staatsanwalt ausgegeben hatten. Sie brachten die Opfer dazu, Geld und Wertsachen an einem bestimmten Ort zu hinterlegen.

Die Anrufe erfolgten vermutlich von Callcentern in der Türkei. Die mutmasslichen Täter sprachen deutsch oder schweizerdeutsch. Sie sollen die Opfer psychisch und zeitlich unter Druck gesetzt und raffinierte Lügengeschichten aufgetischt haben.

Die Verhandlung vor dem bernischen Wirtschaftsgericht ist für den 12. Februar 2021 angesetzt.