6 Februar 2021

Evakuierte in Raron VS können erst in zwei Monaten in Häuser zurück

Nach einem Felssturz in Raron VS können mehrere Dutzend evakuierte Menschen voraussichtlich erst in zwei Monaten in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Zuvor müssten Sprengungen durchgeführt und Schutzbauten realisiert werden, teilten die Behörden am Samstag mit.

Betroffen sind 45 Personen. Sie wurden am Samstag informiert, wie die Gemeinde in einer Mitteilung schrieb. Für die Evakuierten stellte der Gemeindeführungsstab rund 70 Wohnungsangebote zur Verfügung.

Nach dem Felssturz von Ende Januar an einem Bach sind nach Ansicht von Geologen und des Kantons Sicherheitsmassnahmen nötig. Geplant sind unter anderem ein Notdamm am Hangfuss, eine Teilsprengung instabiler Felspartien, Verankerungen von Gestein sowie Betonelemente als temporärer Hochwasserschutz.

Für die Realisierung rechnen die Experten laut Mitteilung mit einer Dauer von etwa zwei Monaten. Bis dahin sei nicht davon auszugehen, dass die Evakuierungszone im Siedlungsgebiet verkleinert oder aufgehoben werden könne. Ein Sprecher des Gemeindeführungsstabs bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass die Evakuierten erst dann in ihre Unterkünfte zurückkehren könnten.

Am Freitag vor einer Woche kam es in Raron in einem Steinbruch im Abstand von einem Tag zu zwei Felsstürzen. Einer davon staute einen Bach. Es drohte die Überschwemmung eines Stadtteils. Verletzt wurde niemand. Aufgrund weiterer drohender Felsstürze wurde ein Gebiet evakuiert und 76 Personen mussten ihre Häuser verlassen. 29 davon konnten inzwischen wieder in ihre Unterkünfte zurückkehren. Zwei waren nur für Arbeit in dem Gebiet.

Gemäss einer groben Schätzung geriet insgesamt eine Masse von etwa 300’000 bis 500’000 Kubikmeter Fels in Bewegung. Am vergangenen Dienstag installierten Geologen Messinstrumente am Hang. Seitdem wurden laut Mitteilung keine massgeblichen Bewegungen mehr festgestellt.

(SDA/Foto: Archiv)