19 Juli 2021

Neue Gletscherseen bieten Potential für Wasserkraft

Seit der kleinen Eiszeit sind in der Schweiz rund 1200 neue Gletscherseen entstanden, wovon es etwa tausend Seen noch im Jahr 2016 gab. Davon rund 90 im Berner Oberland. Das geht aus einem neu erstellten Gletscherinventar hervor, das auch zur Risikoabschätzung von Gletscherseeausbrüchen dienen soll.

Der Klimawandel lässt Gletscher schmelzen und verändert das Landschaftsbild. An einigen Orten, wo früher Eisflächen die Landschaft prägten, füllt Schmelzwasser die von den Gletschern ausgegrabenen Becken. So entstehen Gletscherseen – und es werden immer mehr.

Einige neue Gletschersee haben Potential für Wasserkraft. So auch im Berner Oberland.

Zum Beispiel im Triftgebiet im Gadmental wird der Klimawandel deutlich sichtbar. In den vergangenen Jahren hat sich der Triftgletscher markant zurückgezogen, geblieben ist ein Geländebecken mit einem See. Die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) will das Potential dieses Beckens mit dem Projekt Trift, welches einen Speichersee und ein Wasserkraftwerk vorsieht, für die Stromproduktion nutzen. Das gespeicherte Wasser steht insbesondere für die Energieproduktion im Winter zur Verfügung, wenn in der Schweiz teilweise Stromengpässe bestehen. Mit dem Projekt leistet die KWO einen Beitrag zur Energiewende, wie sie vom Bund für das Jahr 2050 angestrebt wird. Im Herbst 2017 hat die KWO das Konzessionsgesuch für den Ausbau eingereicht.

(text:pd&aw/bild: zvg)