19 Mai 2022

Der Bund stärkt den Herdenschutz in der Alpsaison 2022

Seit einigen Jahren steigen der Bestand und die Verbreitung des Wolfs in der Schweiz. Entsprechend kommt es auch zu mehr Kontakten zwischen Wölfen und Nutztieren, das kann insbesondere während des Alpsommers vermehrt Schäden an Nutztieren zur Folge haben. Herdenschutzmassnahmen stellen einen wichtigen Beitrag dar zur Verhütung von Schäden. Um die traditionelle Alpwirtschaft zu unterstützen, hat der Bund zusätzliche Finanzmittel von insgesamt 5,7 Mio. Fr. für die Verstärkung des Herdenschutzes gesprochen. Finanziert werden sollen damit verschiedene Sofortmassnahmen. Das Bundesamt für Umwelt hat zusammen mit den betroffenen Bundesstellen und den Kantonen und in Absprache mit Landwirtschaftskreisen Massnahmen definiert. Dazu gehört etwa die Mitfinanzierung von Hilfspersonal, das die Hirtinnen und Hirten beim Umsetzen von Herdenschutzmassnahmen unterstützt. Oder es können mobile Unterkünfte auf abgelegenen Alpen gefördert werden. Alpbewirtschafterinnen und -bewirtschafter können bei den kantonalen Fachstellen entsprechende Gesuche einreichen. Die Kantone prüfen die Gesuche und können beim Bund beantragen, dass er 80 % der Kosten rückvergütet. Zur besseren Unterstützung des Vollzugs des Herdenschutzes und des Wolfsmanagements ergänzt das BAFU vor der Alpsaison das Konzept Wolf Schweiz und die Vollzugshilfe Herdenschutz mit weiteren Instrumenten, beispielsweise mit einer Liste der Kriterien zur Beurteilung, welche Alpen zumutbar schützbar sind und welche nicht. Das Parlament arbeitet zurzeit eine neue Vorlage zur Änderung des Jagdgesetzes aus, die einen flexibleren im Umgang mit Wölfen erlauben soll.

(text:pd/bild:unsplash-symbolbild)