25 März 2021

Pandemie führt zu Rekord beim Eier-Konsum in der Schweiz

Im ersten Corona-Jahr hat die Schweizer Bevölkerung pro Kopf so viele Eier gegessen wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Jede Person hat durchschnittlich 189 Stück verspeist – fünf mehr als im Vorjahr.

Die Corona-Pandemie zwang die Bevölkerung, zuhause zu bleiben und anstelle eines Restaurant die eigene Küche aufzusuchen. Deshalb griffen die Hobby-Köchinnen und -Köche häufiger zu Eiern als in den Vorjahren: 927 Millionen Eier wurden insgesamt im Detailhandel an Konsumentinnen und Konsumenten verkauft, wie das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) mitteilte. Das sei ein neuer Rekord.

Für den Anstieg sei aber nicht nur die Pandemie verantwortlich, schreibt das BLW. Für viele Vegetarierinnen und Vegetarier sei das Ei eine wertvolle Proteinquelle und Alternative zu Fleisch. Zudem habe das Ei in den letzten Jahren seinen schlechten Ruf wegen des Cholesterins abschütteln können. Auch die steigende Wohnbevölkerung führe zu einer höheren Nachfrage nach Eiern.

Von den 189 Eiern, die eine Person im Jahr 2020 durchschnittlich gegessen hatte, waren 121 Eier aus inländischer Produktion. Diese stieg denn auch im vergangenen Jahr. Das sei aber unabhängig von der Pandemie geschehen, schreibt das BLW. Es hänge vielmehr mit der weiterhin steigenden Nachfrage nach Schweizer Produkten zusammen. So wurde im Jahr 2020 zum zweiten Mal in Folge über eine Milliarde Schweizer Eier produziert. Die 1,064 Milliarden Stück bedeuten gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 6,3 Prozent.

Auch die Produktion von Bio-Eiern wurde gemäss Mitteilung überproportional gesteigert. Sie erreichten einen Produktionsanteil von 18,5 Prozent, was ebenfalls einen neuen Höchstwert bedeute.

Die erhöhte Nachfrage der Bevölkerung an Eiern habe nicht alleine durch Schweizer Eier gedeckt werden können, schreibt das BLW, es kam zu einem temporären Eier-Engpass. So musste die Anzahl Importeier erhöht werden – um 20 Prozent auf 303 Millionen Stück. Am beliebtesten waren dabei Eier aus den Niederlanden, die Importe an Konsumeiern stieg um 27 Prozent, jene von Verarbeitungseiern um 30 Prozent.

Einbussen gab es natürlich beim Verkauf von Eiern an die Gastronomie. Eine exakte Zahl könne aber nicht beziffert werden, sagte Cornel Herrmann, Marktanalyst Fleisch und Eier beim BLW, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Dies, weil es schwierig sei, effektiv zu erfassen, über welche Kanäle die Gastronomie ihre Eier beziehen würd

(text:sda/bild:pixabay)