29 Juni 2021

Cavendish sprintet mit 36 Jahren zum 31. Tour-Etappensieg

Der Massensprint der 4. Etappe endet in Fougères mit dem Sieg von Mark Cavendish. Der 36-jährige Brite gewinnt an der Tour de France zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder.

Cavendish setzte sich am letzten Tag in der Bretagne vor dem Franzosen Nacer Bouhanni und dem Belgier Jasper Philipsen durch. Für den Briten ist es der 31. Tour-Etappensieg, der erste seit 2016, als er gleich viermal gewann.

Einzig der legendäre Belgier Eddy Merckx hat mit 34 Triumphen an der Frankreich-Rundfahrt mehr Tagessiege vorzuweisen als der sprintende Altmeister vom Team Deceuninck-Quick Step.

An den Zielort Fougerès hatte Cavendish schon zuvor beste Erinnerungen. Er entschied an gleicher Stelle bereits 2015 eine Etappe für sich. Heuer nimmt der Fahrer von der Isle of Man zum ersten Mal seit 2018 wieder an der Frankreich-Rundfahrt teil. Er rutschte kurzfristig ins Aufgebot der belgischen Equipe, als Ersatz für den mit Knieproblemen kämpfenden Sam Bennett.

„Schon nur hier zu sein, ist speziell. Denn ich hätte noch vor einigen Wochen nicht daran gedacht, je zur Tour de France zurückzukehren“, gab der von den Emotionen überwältigte Cavendish im Siegerinterview zu.

„Viele glaubten nicht mehr an mich, doch meine Teamkollegen schon. Dass einer wie Julian Alaphilippe, der Weltmeister, alles gibt, damit die Fluchtgruppe eingeholt wird, sagt doch alles. Irgendwie meinten es die Sterne gut mit mir.“ Vom Franzosen übernahm Cavendish zugleich auch das grüne Trikot für den punktbesten Fahrer.

Leader Mathieu van der Poel bekundete keine Mühe, das Maillot jaune einen weiteren Tag zu verteidigen. Vor dem Zeitfahren am Mittwoch über 27,2 km von Changé nach Laval führt der Niederländer weiterhin mit acht Sekunden Vorsprung vor Alaphilippe.

Dritter ist mit Richard Carapaz aus Ecuador der diesjährige Sieger der Tour de Suisse (0:31 zurück). Der slowenische Vorjahressieger Tadej Pogacar ist mit 39 Sekunden Rückstand Sechster.

Beinahe hätte Brent van Moer den Sprintern am vierten Tour-Tag ein Schnippchen geschlagen. Der 23-jährige Belgier war zusammen mit einem weiteren Fahrer bald einmal nach dem Start in Redon ausgerissen und wurde vom heranbrausenden Feld erst 200 Meter vor der Ziellinie gestellt.

Van Moer, bei Lotto Soudal Teamkollege des am Vortag schwer gestürzten Australiers Caleb Ewan, musste sich letztlich mit dem 49. Platz und der Ehre als kämpferischster Fahrer begnügen.

(text:sda/bild:sda)