2 August 2021

BrÀnde und Hitze ohne Ende in drei Mittelmeerstaaten

Griechenland, Italien und die TĂŒrkei werden seit Tagen von den Folgen des Klimawandels heimgesucht. BrĂ€nde und unertrĂ€gliche Temperaturen sind die Symptome, betonen Wetterexperten immer wieder.

Nach einem Wochenende mit Werten um die 44 Grad steigen die Temperaturen in Griechenland von Tag zu Tag weiter. FĂŒr Montag und Dienstag erwartete das Wetteramt bis zu 47 Grad. Auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien toben BrĂ€nde. Rom bat bereits um europĂ€ische Hilfe. Und in der TĂŒrkei kĂ€mpfen Tausende EinsatzkrĂ€fte den sechsten Tag in Folge gegen Wald- und BuschbrĂ€nde in der Mittelmeerregion. Acht Menschen starben.

Dagegen konnte die Feuerwehr in Griechenland unter dem Einsatz von Löschflugzeugen und Hubschraubern einen Grossbrand auf der Urlaubsinsel Rhodos am Montag unter Kontrolle bringen. Hotels und andere touristische Anlagen waren nicht betroffen, wie der Zivilschutz in Athen am Montag mitteilte. „Es ist die schlimmste Hitzewelle seit 1987“, sagte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis im Staatsfernsehen. Die Brandgefahr bleibe sehr hoch, fĂŒgte er hinzu.

Der Chef der italienischen Zivilschutzbehörde beantragte die Aktivierung des europĂ€ischen Mechanismus, mit dem aus anderen EU-LĂ€ndern zum Beispiel Löschflugzeuge zur UnterstĂŒtzung nach Italien kommen könnten, wie es in einer Mitteilung von Sonntagnacht hiess. „Gestern hatten wir einen dramatischen Tag“, sagte Fabrizio Curcio am Montag im italienischen Privatfernsehsender Canale 5.

Auf ihrem Telegram-Kanal teilte die italienische Feuerwehr mit, dass sie in dieser Waldbrandsaison seit dem 15. Juni landesweit rund 37 400 EinsÀtze wegen Wald- und BuschbrÀnden hatte. Das seien 16 000 mehr als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Besonders betroffen seien Sizilien, Apulien und Kalabrien.

In der TĂŒrkei waren weiter Tausende im Einsatz gegen Wald- und BuschbrĂ€nde. Von 132 BrĂ€nden seien 125 unter Kontrolle gebracht worden, sagte der Minister fĂŒr Forst- und Landwirtschaft, Bekir Pakdemirli, am Montag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Die EuropĂ€ische Union schickt derweil UnterstĂŒtzung in die TĂŒrkei. Drei Löschflugzeuge, eines aus Kroatien und zwei aus Spanien, seien mobilisiert worden, hiess es in einer Mitteilung der EU-Kommission.

Eine grosse Sorge der Regierung in Athen ist derweil, dass es zu mehrstĂŒndigen StromausfĂ€llen kommen könnte. UnzĂ€hlige Klimaanlagen laufen seit Tagen ununterbrochen auf Hochtouren. Das Energieministerium rief alle BĂŒrger dazu auf, die Anlagen nicht auf die niedrigste Temperatur einzustellen. „26 Grad und nicht mehr“, hiess es.

Auch das Kochen mit Öfen sollte vermieden werden. Waschmaschinen sollten um die Mittagszeit – wenn der Energieverbrauch am höchsten ist – nicht benutzt werden.

Unklar war, wann die Hitze nachlĂ€sst. Einige Meteorologen befĂŒrchteten, die hohen Temperaturen könnten noch einige Tage andauern. Dies sei sehr gefĂ€hrlich vor allem fĂŒr Ă€ltere Menschen und Kleinkinder. „Vorsicht! Der Hitzeschlag lauert“, warnen immer wieder Ärzte im griechischen Rundfunk.

(text:sda/bild:keystone)