10 Februar 2021

Borkenkäfer-Befall weiterhin auf hohem Niveau

Der Borkenkäfer gibt nicht auf: Die Zahl der befallenen Fichten, die geschlagen und als Schadholz genutzt wurden, war im Sommer 2020 höher als zwischen den Jahren 2005 und 2018. Gemäss Schätzungen für den Winter 2020/2021 könnte die Menge an befallenem Holz gar auf den zweithöchsten Wert seit dem Rekordjahr 2003 klettern.

Immerhin gingen die sogenannten Zwangsnutzungen von befallenem Holz im vergangenen Sommer im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf rund 795’000 Kubikmeter zurück, wie die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) am Mittwoch mitteilte.

Schätzungen für den Winter zeigen jedoch, dass die Menge an befallenem Holz auf mehr als 1,5 Millionen Kubikmeter ansteigen könnte. Das entspräche einem Rekord seit 2003. Die tatsächlichen Werte werden im Herbst 2021 erhoben.

Sieben Kantone meldeten eine Zunahme der Zwangsnutzungen von befallenen Fichten im Vergleich zu 2019. Spitzenreiter waren die Kantone Graubünden und Appenzell Ausserrhoden mit doppelt so viel befallenem Holz. Auch die Kantone Jura, Baselland und Tessin verzeichneten Zunahmen. Seit 2018 nehme die Menge des im Wald zurückgelassenen Käferholzes jedoch stetig zu, stellte die WSL fest.

Durchschnittlich gerieten 29’000 Käfer in Fallen, die sich über 12’000 Befallsherde verteilten. Die Käferzahlen stellen damit den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1984 dar.

Ebenfalls schrieb die WSL, dass aufgrund von wärmeren Temperaturen künftig mit drei Borkenkäfer-Generationen pro Jahr im Mittelland zu rechnen sei, in höheren Lagen lokal mit zwei. Auch Trockenheit trage dazu bei, dass sich Fichten weniger gut gegen einen Schädlingsbefall wehren könnten.