6 Mai 2021

Auch BOB schreiben rote Zahlen

Die Berner Oberland-Bahnen AG hat im Jahr 2020 einen Verlust von 4,0 Millionen Franken erlitten. Der Verkehrsertrag der Berner Oberland-Bahn (BOB) belief sich 2020 noch auf 7,0 Millionen Franken, was gegenüber 2019 einem Rückgang um 9,2 Millionen Franken, bzw. 56,8 Prozent entspricht. Die Einbussen sind auf die Corona-Krise zurückzuführen. Denn auch nach Beendigung des Lockdowns mieden viele Gäste den öffentlichen Verkehr und setzten für ihre Anreise in die Lütschinentäler auf das Auto.

Bei der Schynige Platte-Bahn (SPB) wurde der Saisonstart wegen der Pandemie von der geplanten Eröffnung am 30. Mai auf den 1. Juli 2020 verschoben. Die Frequenzen waren zufriedenstellend, abgesehen vom verregneten Oktober. 2020 reisten 80’400 Besucherinnen und Besucher auf die Schynige Platte (Schynige Platte an). Das sind 32,4 Prozent weniger, als 2019 (119’000 Gäste). Der Verkehrsertrag erreichte 2,8 Millionen Franken, was einem Rückgang um 1,1 Millionen Franken, bzw. 29,3 Prozent gleichkommt.

Die Schynige Platte-Bahn wird ihre Saison am Samstag, 5. Juni 2021, aufnehmen. Wie es mit der SPB weitergeht, wird sich dann im Herbst 2021 weisen. Für die Umsetzung des strategischen Sanierungsprogramms mit der Erneuerung der Gleisanlagen, die teils aus der Gründerzeit stammen, ist die SPB auf die finanzielle Unterstützung des Kantons Bern angewiesen. Denn aus dem Betrieb lassen sich zwar die laufenden Unterhaltsarbeiten erwirtschaften, aber nicht die nun nötig werdenden Jahrhundertarbeiten. Zudem darf die SPB nicht von der BOB quersubventioniert werden, obwohl sie vollumfänglich zur Berner Oberland-Bahnen AG gehört. Deshalb hofft die Berner Oberland-Bahnen AG, dass ein entsprechendes Gesuch bis im Herbst 2021 die parlamentarischen Hürden nehmen kann, um die Arbeiten mittelfristig in Angriff nehmen zu können.

(text:pd/bild:bob)