8 Dezember 2022

Anzahl der Sozialhilfebeziehenden im Kanton Bern rückläufig

Im Jahr 2021 haben im Kanton Bern 43’810 Personen Leistungen der Sozialhilfe bezogen. Das sind knapp 600 Personen oder 1,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch die Nettokosten sind um fast 9 Millionen Franken gesunken und belaufen sich auf knapp 457 Millionen Franken. Dies hält die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion im Bericht Wirtschaftliche Hilfe 2021 fest.

Der Bericht Wirtschaftliche Hilfe präsentiert jährlich die neuen Zahlen zur Sozialhilfe. Er umfasst einerseits Zahlen zur Fall- und Kostenentwicklung. Andererseits steuert die Sozialhilfestatistik des Bundesamtes für Statistik Informationen zu Alter, Geschlecht oder Ausbildung der Sozialhilfebeziehenden bei.

In den letzten Jahren war die Quote der Menschen, die Sozialhilfe beziehen, rückläufig. Diese Entwicklung setzt sich auch im vergangenen Jahr fort: Im Kanton Bern haben 43’810 Personen Sozialhilfeleistungen bezogen. Das sind knapp 600 Personen oder 1,3 Prozent weniger als 2020. Damit hat sich die Sozialhilfequote erneut reduziert und liegt nun bei 4,2 Prozent. Gesunken ist die Sozialhilfequote auch in allen Verwaltungsregionen. Die Corona-Pandemie hat also bisher nicht zu einer Erhöhung des Sozialhilfebezugs geführt. Nach wie vor liegt die Sozialhilfequote im Kanton Bern jedoch über dem schweizerischen Durchschnitt.

Im Vergleich zu 2020 lagen die Nettokosten der Sozialhilfe um 8,8 Millionen Franken beziehungsweise 1,9 Prozent tiefer, bei knapp 457 Millionen Franken. Die durchschnittlichen Nettokosten pro unterstützte Person sind erneut gesunken, im Vergleich zu 2020 um 0,6 Prozent. Sie betrugen im Jahr 2021 pro Person 10‘424 Franken.

Knapp ein Drittel aller Sozialhilfebeziehenden im Kanton Bern sind Kinder und Jugendliche. Stark vertreten sind aber auch Einzelpersonen, Erwerbstätige und Menschen ohne Berufsabschluss. Gegenüber dem Vorjahr ist der Anteil der Erwerbstätigen am Total der erwachsenen Sozialhilfebeziehenden im Kanton Bern um 3,9 Prozent auf neu 36,2 Prozent gestiegen. Der Anteil erwerbstätiger Ausländerinnen und Ausländer ist 9 Prozent höher als im Vorjahr.

Die Zunahme ist vor allem auf erwerbstätige Sozialhilfebeziehende mit Asylhintergrund zurückzuführen, die 2021 aus der Zuständigkeit des Kantons zum Sozialdienst ihrer Wohnsitzgemeinde gewechselt haben.

Der Anteil von Unterstützungsdossiers mit einer Bezugsdauer von einem bis drei Jahren ist im Fallbestand 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozentpunkte gestiegen. Für den grössten Teil der Sozialhilfefälle ist die Bezugsdauer stabil geblieben oder sie hat abgenommen. Zum Beispiel ist der Anteil Dossiers mit einer kurzen Bezugsdauer (Bezug unter 1 Jahr) im Vorjahresvergleich um 2,1 Prozentpunkte zurückgegangen.

(text:pd/bild:unsplash)