24 Mai 2021

Achtung, Rehkitz: Was Jagdvereine leisten, um die Tiere vor der Mähmaschine zu retten

Einige hundert Rehkitze werden im Kanton Bern alljährlich von Mähmaschinen erfasst. Die Tiere erleiden grässliche Verletzungen, etwa abgschnittene Beine, wenn sie nicht direkt getötet werden. Deshalb soll diese Zahl deutlich verringert werden. Dazu gibt es auch bereits dirverse Massnahmen. Die scheuen Waldtiere verstecken ihre Kitze gerne im hohen Gras, erklärt Danny Gafner, Hege-Obmann vom Jagdverein Interlaken. Kitze hätten in den ersten drei Wochen ihres Lebens keinen Fluchtinstinkt, sondern würden bei Gefahr reglos im Gras liegen bleiben. In dieser Zeit seien die Tiere auch noch geruchslos – so hätten sie eine grössere Chance, von Raubtieren nicht entdeckt zu werden.

Darum sei es wichtig sei es, dass sich Landwirt:innen einen Tag vor dem Mähen beim Wildhüter oder dem Jagdverein melden. Diese könnten dann am Abend vorher eine sogenannte Verblendung installieren. Diese wird von der Ricke als Gefahr angesehen und sie holt ihr Junges aus dem hohen Gras. Jährlich werden hunderte Stunden zur Rehkitzrettung aufgewendet. Nicht nur von Wildhütern, sondern zu einem grossen Teil eben auch durch Jäger.

Eine weitere Form der Rehrettung passiert durch Drohnen. Mittels Wärmebildkamera werden die versteckten Jungtiere aufgespürt, erklärt Drohenpilot Dominik Gerber, der für die Rehrettung im Gebiet Niedersimmental-Diemtigtal zuständig ist. Danach würden Helfer ins Feld gesandt. Diese würden die Tiere entweder in einer Kiste an den Feldrand bringen, oder idealerweise das Tier mit einer Harrasse zudecken und die Stelle mit einer Fahne markieren, so dass darum herum gemäht werden kann.

Falls es doch dazu kommen sollte, dass ein Rehkitz angefahren wird, ist dies dem/r Wildhüter:in zu melden. Sollte das Tier noch leben, wird es von der Wildhüterschaft erlöst. Wer den Vorfall nicht meldet oder das Tier selber erlöst, macht sich strafbar.

(text:cs/bild:unsplash)