26 Februar 2021

40 Prozent mehr häusliche Gewalt

Die Zahl der polizeilichen Interventionen wegen häuslicher Gewalt ist 2020 im Vergleich zum Vorjahr um rund 40 Prozent angestiegen. Vor allem im zweiten Halbjahr mussten Polizistinnen und Polizisten zu mehr Einsätzen wegen entsprechenden Vorfällen ausrücken. Neben der für Viele belastenden Corona-Situation dürfte auch die erfolgreiche gesellschaftliche Sensibilisierung für das Thema zum Anstieg beigetragen haben. Mit der Einführung des neuen Polizeigesetzes wurde zudem das Instrumentarium für die Bekämpfung der häuslichen Gewalt ergänzt.

«Ein Zuhause soll Geborgenheit und Schutz bieten», erklärte Regierungsrat Philippe Müller am Freitag vor den Medien. Umso schlimmer sei es, wenn sich Personen in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr sicher fühlen können. Die Zahl der polizeilichen Interventionen wegen häuslicher Gewalt ist 2020 im Vergleich zum Vorjahr um rund 40 Prozent auf über 1’300 angestiegen. Vor allem im zweiten Semester musste eine klare Steigerung registriert werden.

Mit der Einführung des neuen Polizeigesetzes das Instrumentarium zur Bekämpfung der häuslichen Gewalt ausgebaut. Seit Anfang 2020 kann die Täterschaft zum Schutz der Opfer neu 20 statt wie bisher 14 Tage aus der gemeinsamen Wohnung weggewiesen werden. Dies, damit die von Gewalt Betroffenen mehr Zeit erhalten, sich zu erholen, Hilfe zu suchen und sich allenfalls neu zu organisieren. Dies passierte im vergangenen Jahr in durchschnittlich jedem fünften Fall. Mehrheitlich wurden dabei auch Kontakt- und Annäherungsverbote ausgesprochen. Noch ausstehend ist die Zahl der im Bereich häusliche Gewalt registrierten Straftaten, diese werden in der Polizeilichen Kriminalstatistik ersichtlich sein. (Quelle: Kanton Bern)