19 Februar 2021

30 Prozent weniger Borkenkäferbefall nach Rekordjahr 2019

Nach dem rekordhohen Käferbefall bei der Fichte im 2019 ist im Kanton Bern im letzten Jahr rund 30% weniger Käferholz angefallen. Jedoch verblieb der Befall auf hohem Niveau.

Der Lockdown im Frühling und die ungewisse Situation rund um das Coronavirus führten zu einer stark eingeschränkten Übernahme an Käferholz und es kam zu weiteren Preissenkungen. Obwohl die Nachfrage nach regionalem Holz steigt, ist im Wald wenig davon spürbar. Mit dem aktuell tiefen Preisniveau ist die Waldbewirtschaftung langfristig in Frage gestellt. Die vielseitigen und für uns lebensnotwendigen Waldleistungen (Schutz vor Lawinen, Wind und Murgängen, Sauerstoffproduktion, CO2-Speicherung, etc.) werden für die Öffentlichkeit teurer, da die anfallenden Kosten nicht mehr im bisherigen Ausmass über die Holzerlöse mitfinanziert werden können.

Trotzdem ist die Holzbranche von der Corona-Krise nur schwach beeinflusst worden. Sie hat die Situationen bisher gut gemeistert. Trotz erschwerten Bedingungen konnte zu jeder Zeit mit Auflagen weitergearbeitet werden. Die Branche ist zuversichtlich ins 2021 gestartet und sieht dem Trend zum Bauen mit Schweizer Holz positiv entgegen. Leider wirkt sich das beim Wald wirtschaftlich noch nicht aus. Dort verharren die Erträge noch auf tiefem Niveau. Es ist zentral, dass Bauherren nach Schweizer Holz verlangen. Nur so kann der Ertrag aus dem Rundholzverkauf gesteigert werden. Aber auch die Branche ist gefordert. Kapazitätsengpässe entlang der Verarbeitungskette müssen eliminiert werden, um der steigenden Nachfrage nach regionalem Holz gerecht zu werden. Rohstoff ist genügend vorhanden, der Wald produziert nach wie vor sehr viel mehr Holz, als genutzt wird – und nur ein genutzter Wald kann seine Funktionen optimal erfüllen.

 

(Text: Initiative Holz BE/Foto: unsplash)